Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich schlagartig verändert. Erfolge der Vergangenheit sind kein Garant mehr für die Zukunft. Wer erfolgreich bleiben möchte, muss lernen, sich zügig anzupassen. Doch wie kann ein Umbauplan gestaltet werden?
Der Covid-19-Lockdown hat viele Entwicklungen um Jahre verkürzt und die Dringlichkeit von bereits seit langem exisiterenden Herausforderungen dramatisch erhöht. In den letzten Wochen und Monaten ist auch dem letzten Kritiker der unausweichlichen digitalen Transformation, deutlich geworden, dass ein hoher Digitalisierungsgrad, gekoppelt mit einem agilen Mindset und Unternehmenskultur, die Grundvoraussetzungen für die „Zukunftsfähigkeit von Unternehmen“ in der Post-Corona-Phase sind. Die jahrelang verpassten Chancen der Digitalsierung wurden sichtbar. Das Risiko der „NICHT-Digitalisierung“ wurde schlagend.
Der unübersehbare Wandel ist kein Projekt, sondern der neue Normalzustand. Willkommen im Zeitalter der „Coronomics“! Unternehmen, die sich nicht anpassen, verlieren zuerst ihre Relevanz, dann ihre Wirtschaftlichkeit und dann ihre Existenz. Eine alte Krisenweisheit besagt, dass Unternehmenskrisen aus drei Phasen bestehen:
Es ist erkennbar, dass sich die derzeitige Krise zuerst in der angespannten Liquidität widerspiegelt; gleichwohl liegen die Ursachen tiefer.
Aktuell am meisten betroffen, sind nach Informationen der Kreditversicherer, die Branchen, Tourismus, Luftfahrt- und Automobilindustrie inkl. Zulieferer, Sharing-Economy-Anbieter, Bekleidungs-Einzelhandel etc. Weitere Branchen werden im Zeitablauf der Rezession folgen.
Wir befinden uns am Anfang der größten Wirtschaftskrise der letzten 100 Jahre. Die aktuelle Rezession hat erst vor wenigen Monaten begonnen; aus der Geschichte kann man lernen, daß Rezessionen zumeist 36 Monate andauern. Das ist der Grund warum auch viele Unternehmen auf die Frage nach einer Normalisierung ihrer Geschäftstätigkeiten, mit einem Bezug auf das Jahr 2024 f.f. antworten.
Die Branchenbetroffenheit durch den Lockdown kann nach Liquiditäts- und Rendite-Risiken unterschieden werden.
Doch wird es wirklich eine Normalisierung der Geschäftstätigkeiten, wie Vor-Corona geben? Aktuell ist deutlich erkennbar, dass einige Geschäftsmodelle keine Zukunftsfähigkeit haben und diese auch, ohne deutliche Veränderung nicht mehr erlangen werden. Am deutlichsten wird dieser Aspekt, wenn man Investoren und Kreditgeber fragt, ob man das jeweilige Unternehmen nochmal neu gründen würde. Zumeist erhält man als ehrliche Antwort: „So sicher nicht !“ Aber wie denn?
IDW-S6 Gutachten (sog. Fortführungsprognosen) zielen auf folgenden Erkenntnisgewinn ab: Erstellen und Umsetzen eines Sanierungskonzeptes zur nachhaltigen Rendite- und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens mit Ausrichtung am Leitbild des sanierten Unternehmens. Im Vordergrund stehen die strategische Ausrichtung und leistungswirtschaftliche Maßnahmen!
Ziel ist die dauerhafte Zukunftsfähigkeit auf Basis veränderter Rahmenbedingungen! Diese werden aus den Maßnahmen zur Sicherung der Fortführungsprognose nach § 252 Abs. 1 Ziff. 2 HGB (Going Concern) abgeleitet. Dabei sind folgende Aspekte zu beachten:
Analog einer Inspektion bei einem PKW können bestehende Geschäftsmodelle anhand einer Checkliste überprüft und Optimierungspotentiale herausgearbeitet werden. Aus der Erfahrung müssen in einer ersten Stufe (Grobfilter) folgende Erfolgsfaktoren überprüft und überarbeitet werden:
Gemäß § 252, I Ziffer 2 HGB: dauerhafte Zukunftsfähigkeit auf Basis veränderter Rahmen-bedingungen (going concern).
In den nächsten Stufen wird die Granularität immer feiner. Am Ende dieses Überprüfungs- und Entwicklungsprozesses wird ein neues Geschäftsmodell erstellt, welches folgende Antworten im Detail liefert:
Zukunft ist möglich und gestaltbar – jedoch nicht durch abwarten und „weiter so“ – sondern mittels folgender Schritte.
Was können wir aus der Geschichte in diesen veränderungsreichen Zeiten lernen?
„Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!“; oder das Geschäftsmodell…