Eine Studie der Bundesangentur für Arbeit beschreibt in über 50 Prozent der bekannten Berufe/Branchen einen Fachkräftemangel. Gibt es denn passende Bewerber? JA antworten erfolgreiche Unternehmen, man muss nur die richtigen Kanäle und Botschaften kennen.
Können auch Sie Ihre offenen Stellen nicht besetzen? Seien es Ausbildungsstellen oder Positionen für Festangestellte im Unternehmen. Das ist kein Einzelfall, denn wie eine Studie der Bundesagentur für Arbeit im Jahr 2018 ergab, gibt es in 391 von 753 betrachteten Berufen, einen Fachkräftemangel. Dies kann schwerwiegende Auswirkungen auf Unternehmen haben, Umsätze fallen weg, bestehende Mitarbeiter müssen mehr Arbeit auf sich nehmen und die junge Generation findet nicht den Weg in die Unternehmen, da Ausbildungsstellen nicht besetzt werden. Gibt es sie nicht, die passenden Mitarbeiter oder finden passende Bewerber und Unternehmen einfach nicht zusammen? Zumeist ist letzteres der Fall….Dadurch wird deutlich, dass die Suche nach passenden Mitarbeitern für viele Unternehmen immer komplexer, teurer und zeitintensiver wird.
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie gut die klassischen Wege für eine Stellenausschreibung funktionieren. Printanzeigen werden heute kaum noch gelesen, schon gar nicht von der jüngeren Generation und die Suche nach dem passenden Job gestaltet sich durch die Vielzahl von Jobplattformen auch für den Bewerber als sehr zeitaufwendig.
Dabei gibt es einen neuen, modernen Weg der Mitarbeiterfindung: Social Recruiting. Hier nutzen Unternehmen soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram oder auch Xing und LinkedIn, um Stellenbeschreibungen zu veröffentlichen. Dieses Vorgehen hat für Unternehmen viele Vorteile gegenüber den klassischen Wegen.
Soziale Netzwerke sind inzwischen viel mehr als nur Plattformen für den Austausch über Hobbies oder lustige Videos. Facebook ist weiterhin das größte soziale Netzwerk, mit weit über zwei Milliarden aktiven Nutzern. Die Informationen, die Nutzer von sich Preis geben, können Sie nutzen, um qualifizierte Bewerber zu generieren.
Wird ein soziales Netzwerk, wie zum Beispiel Facebook verwendet, können Stellenausschreibungen als Werbeanzeige veröffentlicht und beworben werden. So kann die Zielgruppe einschränkt und die Stellenausschreibung an Personen ausgespielt werden, die zu der Position passen. Damit haben Unternehmen die Kontrolle und können steuern, wer ihre Stellenausschreibung zu sehen bekommt und verringern Streuverluste. Facebook bietet Ihnen die Möglichkeit nach bisherigen beruflichen Erfahrungen zu filtern, aber auch nach Bildung, Interessen oder der Region und vielen weiteren Eigenschaften. In der Anzeige wird ein Link platziert, der zu einer Bewerbungsseite führt, auf der Bewerber ihre Daten hinterlassen und weitere Dokumente hochladen können. Anschließend werden die Unterlagen automatisiert an das Unternehmen weitergeleitet.
Der wohl größte Vorteil besteht darin, dass Unternehmen auf ihre Zielgruppe zugehen und sie dort abholen, wo sie ihre Freizeit verbringt. Unternehmen nutzen soziale Medien bereits für Marketing-Maßnahmen und präsentieren sich als guter Arbeitgeber und attraktives Unternehmen. Warum sollte dieser Weg dann nicht für die Gewinnung von Mitarbeitern genutzt werden? Gerade die jüngere Generation kann auf diesem Weg gewonnen werden.
Bewerber sollen bestimmte Qualifikationen mitbringen? Zum Beispiel in der Pflege gibt es wichtige Kriterien, die ein Bewerber erfüllen muss, bevor bestimmte Tätigkeiten ausgeführt werden dürfen. Solche ausschlaggebenden Qualifikationen, können Sie mittels eines Chatbots automatisiert abfragen. Ein Chatbot ist ein virtueller Gesprächspartner, der Bewerber gezielt nach wichtigen Kriterien und Qualifikationen abfragen kann. Dadurch wird den Personalabteilungen Arbeit abgenommen, da nicht mehr händisch Unterlagen durchgegangen werden müssen.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Bewerbern mit Hilfe eines Fragebogens konkrete Fragen zu stellen, die Ihnen wichtig sind. Ob Chatbot oder Fragebogen, beide bieten die Möglichkeit, dass die Antworten von Bewerbern automatisiert ausgewertet werden. Durch die Qualifizierung, die in diesem Prozess durchgeführt wird, wird die Qualität der Bewerber sichergestellt und Unternehmen laden nur die relevantesten Bewerber zu einem Vorstellungstermin ein.
Ein Nebeneffekt im Social Recruiting besteht darin, dass der Bekanntheitsgrad des Unternehmens gesteigert wird. Dabei können sich Unternehmen durch kreative Gestaltungen von der Konkurrenz absetzen. Ein Beispiel dafür kann ein sehr gutes Imagevideo sein oder VR Apps, mit der ein Bewerber den Arbeitsplatz vorab bereits virtuell besuchen kann. Somit werden nicht nur Bewerber auf ein Unternehmen aufmerksam, es bleibt auch langfristig in Erinnerung. Dadurch erinnert sich ein potenzieller Kandidat Jahre lang noch an die Stellenausschreibung und findet später den Weg ins Unternehmen.
Für eine gelungene Stellenausschreibung muss sich das Unternehmen immer in den Bewerber hineinversetzen. Was spricht ihn an? Wichtig ist aber auch wie die Umgangsform auf der Plattform ist. Dabei ist der Ton auf Plattformen wie Facebook oder Instagram lockerer, bei denen gerne zum „du“ übergegangen werden kann, als bei Plattformen wie Xing oder LinkedIn, bei denen eher die Sie“ Form gewählt werden sollte. Wichtig ist dabei nicht nur die formale Ansprache der Bewerber. Je nach Berufsgruppe haben die Kandidaten andere Werte, Vorstellungen und Wünsche. Unternehmen sollten bevor sie eine Anzeige verfassen herauszufinden, was dem Bewerber wichtig ist. Ist ihm ein höheres Gehalt wichtiger als ein angenehmes Arbeitsklima? Oder möchten die Bewerber lieber moderne Büroräume und flexible Arbeitszeiten? Diese Punkte werden dann mit in die Stellenausschreibung einfließen. So überzeugen Unternehmen mit Punkten, die über eine normale Stellenbeschreibung hinaus gehen.
Die Kosten im Social Recruiting verhalten sich im Vergleich zu herkömmlichen Jobplattformen gering, selbstverständlich kommt es immer auf den zugrundeliegenden Fall an. Welches Potenzial jedoch in Social Recruiting steckt, möchte ich Ihnen anhand von zwei Fällen vorstellen. Vor kurzem kam ein IT Unternehmen auf mich und mein Team zu und fragte, ob wir Sie dabei unterstützen können, einen JAVA Programmierer zu finden.
Nachdem wir unseren Prozess aufgesetzt haben, haben wir innerhalb eines Monats neun Bewerber generieren können, die Kosten pro Bewerber lagen unter 25€. Solche Ergebnisse sind kein Einzelfall. Im Bereich der Pflege, haben wir 30 Bewerber, in 30 Tagen generieren können.
Die Welt ist im Wandel und die Digitalisierung wird jeden unternehmerischen Bereich treffen. Unternehmen, die jetzt handeln und dies erkennen werden auch in Zeiten des Fachkräftemangels erfolgreich Ihre Stellen besetzen können und langfristig den Unternehmenserfolg sichern können. Dafür sind qualifizierte, zuverlässige und motivierte Mitarbeiter ein unersetzbarer Schlüssel.