Weniger als ein Drittel der deutschen Unternehmen sieht sich für die digitale Transformation gut gerüstet. Es fehle an Technologien und Führungsqualitäten, einem Einbezug der Mitarbeiter sowie an der Etablierung einer digitalen Kultur.
Weltweit investieren Unternehmen bis 2021 voraussichtlich mehr als zwei Billionen US-Dollar in die Digitalisierung. Dennoch glaubt nur eine Minderheit der Unternehmen, über die nötigen digitalen Technologien und Führungsqualitäten zu verfügen, um die digitale Transformation erfolgreich zu bewältigen. Die ist das zentrale Ergebnis einer Studie der Unternehmensberatung Capgemini, für die über 1.300 Führungskräfte aus 757 Unternehmen befragt worden. Zwei Drittel der Unternehmen würden daran scheitern, eine starke digitale Kultur zu entwickeln und ihre Mitarbeiter in die Digitalisierung einzubeziehen.
Die Studie zieht außerdem einen Vergleich mit den Ergebnissen einer Analyse aus dem Jahr 2012. Demnach sehen sich die Unternehmen im Durchschnitt heute schlechter aufgestellt als vor sechs Jahren.
Die Beziehungen zwischen dem CIO und den weiteren Mitgliedern der Geschäftsführung ist entscheidend für eine erfolgreiche digitale Transformation. Hier zeichnet sich jedoch eine Verschlechterung ab.
Während im Jahr 2012 CIO und Führungskräfte noch in 65 Prozent der Unternehmen ein gemeinsames Verständnis von der Rolle ihrer IT hatten, wird das heute nur noch in 37 Prozent der Unternehmen so gesehen.
Ein ähnlich starker Rückgang der Einigkeit – von 59 auf 35 Prozent – zeigt sich hinsichtlich der Frage, ob CIO und Führungskräfte eine gemeinsame Vision davon haben, wie IT zur Produktivitätssteigerung eingesetzt werden kann. Auch bei den Prioritäten von IT-Investitionen ziehen nur noch 36 Prozent der CIOs und die weiteren Führungskräfte an einem Strang – statt 53 Prozent im Jahr 2012.
Zu den Schwierigkeiten auf Führungsebene kommen Rückschritte bei der Einbeziehung des gesamten Teams hinzu. Statt 49 Prozent wie im Jahr 2012 sagen jetzt noch 36 Prozent, dass bei ihnen jeder die Möglichkeit hat, sich am Meinungsaustausch über digitale Initiativen zu beteiligen. Bei deutschen Unternehmen sind es sogar nur 27 Prozent.
Deutsche Unternehmen liegen auch bei weiteren Aspekten ihrer digitalen Kultur um mehrere Prozentpunkte hinter dem internationalen Durchschnitt. Während sich international die Führung von 40 Prozent der Unternehmen aktiv dafür einsetzt, dass ihre Mitarbeiter ihre digitalen Fähigkeiten verbessern, trifft dies auf nur 30 Prozent der deutschen Unternehmen zu. Ähnlich hoch ist global und in Deutschland (38 und 37 Prozent) der Anteil der Unternehmen, die offiziell ein Programm zu digitalen Fortbildung ihrer bestehenden Mitarbeiter haben – beispielsweise durch Kurse oder Mentoring.
Die folgende Infografik hasst ausgewählte Ergebnisse der Studie anschaulich zusammen und stellt Gründe für das Scheitern und den Erfolg von Unternehmen auf dem Weg zur digitalen Transformation dar:
Gründe für Scheitern und Erfolg auf dem Weg zur digitalen Transformation.