Digitale Transformation zur Chefsache machen

Digitale Transformation zur Chefsache machen

 
18. Januar 2018

Die meisten deutschen Unternehmen gehen die digitale Transformation zwar strategisch an, allerdings macht nur eine Minderheit das Thema auch zur Chefsache.

Die Digitalisierung in Deutschland schreitet rasant voran. Viele Unternehmen spüren die disruptiven Effekte deutlich stärker als noch vor einem Jahr. Den meisten Unternehmen scheint der Wettbewerbsdruck bewusst zu sein. So spiegelt sich die Bedeutung der digitalen Transformation spiegelt in der Investitionsbereitschaft wider. Im Durchschnitt haben die Unternehmen im vergangenen Jahr 4,6 Prozent ihres Gesamtumsatzes in die Digitalisierung investiert. Jedes zweite Unternehmen (52 Prozent) setzt sogar 5 bis 10 Prozent des Umsatzes dafür ein, 4 Prozent sogar 10 bis 20 Prozent.

Dies zeigt eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services.

Digitalisierung seltener Chefsache

„Die Digitalisierung verändert nicht nur Geschäftsprozesse, sie verändert vor allem auch die Geschäftsmodelle.“

Dr. Axel Pols, Geschäftsführer Bitkom Research

Der Studie zufolge geben drei Viertel der Unternehmen an, eine Strategie zur Bewältigung des digitalen Wandels zu haben. Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Anteil allerdings nicht verändert.

Allerdings werden nur in 42 Prozent der Unternehmen Digitalisierungsprojekte und digitale Innovationen vom Vorstand oder der Geschäftsleitung angestoßen. Vor einem Jahr war dies noch in 51 Prozent der Unternehmen der Fall. In 86 Prozent der Unternehmen kommen die Initiativen aus der IT-Abteilung (2016: 78 Prozent).

Die folgende Grafik gibt dazu einen Überblick:

Chefsache Digitalisierung

Gegenüber dem Vorjahr ist sind digitale Innovationsprojekte in 2017 seltener Chefsache.

Gerade weil durch die Digitalisierung komplette Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsketten verändert werden können, ist die Aufmerksamkeit des Top-Management jedoch essentiell.

Offenheit gegenüber digitaler Technologie

„Wer bei der Digitalisierung jetzt noch zögert, riskiert ganz klar Marktanteile.“

Dr. Kay Müller-Jones, Tata Consultancy Services

Grundsätzlich zeigt die deutsche Wirtschaft eine große Offenheit gegenüber innovativen digitalen Technologien:

  • So sind jeweils rund drei Viertel der Befragten interessiert und aufgeschlossen gegenüber Cloud Computing (77 Prozent) und Big Data Analytics (72 Prozent) und jeder Zweite gegenüber dem Internet der Dinge (46 Prozent).
  • Rund jedes dritte Unternehmen interessiert sich für Technologien wie Virtual und Augmented Reality (37 Prozent), 3D-Druck (36 Prozent), Künstliche Intelligenz (35 Prozent) oder Robotik (29 Prozent).
  • Nur 7 Prozent geben an, dass sie gegenüber der Blockchain-Technologie interessiert und aufgeschlossen seien.

Unternehmen sollten beim Einsatz von Technologien ganzheitlich denken, da viele Innovationen ihr volles Potential erst entfalten, wenn sie miteinander verknüpft werden. Unternehmen, die frühzeitig mit Technologien wie Blockchain oder Künstliche Intelligenz Erfahrungen sammeln, können sich dadurch einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz erarbeiten. Hilfreich kann dabei ein Austausch mit Vorreitern in diesem Bereich und Start-ups aus dem Technologiebereich sein.

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Dr. Hansjörg Leichsenring
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Dr. Hansjörg Leichsenring
Dr. Hansjörg Leichsenring ist Experte für Digitalisierung, Innovation und Vertrieb mit über 30 Jahren Erfahrung im Banking. Er ist Herausgeber des Bank Blogs, gefragter Autor und Keynote-Speaker.
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