Digitalisierung? Nun mal ganz langsam von vorne…(7 von 10)

Digitalisierung? Nun mal ganz langsam von vorne…(7 von 10)

 
14. Oktober 2019

Man kann nur das managen was man verstanden hat. Zum Verstehen der Digitalisierung muss man deren Grundlagen und Grundbegriffe verstehen. Nur so können Fragestellungen zur Digitalisierung eingeordnet und neue digitale Leistungsangebote erschaffen und gemanaged werden.

In unserer Artikelserie wollen wir versuchen, bei den Top 100 Begriffen zur Digitalisierung ein gemeinsames Verständnis und damit eine Basis für eine Gestaltung einer zunehmend digitalisierten Umwelt zu schaffen. Heute nun geht es im siebten Teil mit „N-O-P “ weiter.

Die Top Begriffe der Digitalisierung (61-70)

61.Netiquette

Der Begriff der Netiquette steht für Verhaltensregeln, die im Rahmen von elektronischer Kommunikation eingehalten werden sollten, um dort ein wertschätzendes Miteinander zu gewährleisten.

In Chat-Foren bezeichnet man die Netiquette als Chatiquette. Hier gibt es noch zusätzliche Regeln, die den Besonderheiten des Chattens Rechnung tragen.

Hier einige Beispiele für Netiquette- und Chatiquette-Regeln :

  • Wer in Foren Beiträge postet, sollte dies fairerweise unter seinem Namen tun.
  • Zurückhaltung ist angesagt. Ein Forum mit unzähligen Beiträgen und sogenanntem Spam zu fluten, um den Diskussionsverlauf zu stören oder einseitig zu beeinflussen, verstößt gegen die Netiquette.
  • Vorsicht mit privaten Fotos! Deren Upload könnte eventuell die Privatsphäre von anderen verletzen.
  • Duzen ist okay, Beleidigungen, Beschimpfungen, rassistische oder sexistische Äußerungen nicht.

62. NFC – Near Field Communication

NFC ist die Abkürzung für Near Field Communication, in etwa übersetzbar mit „Nahfeldkommunikation“. Diese Technik wird beispielsweise zur Datenübertragung zwischen Smartphones verwendet. Die Geräte dürfen nur wenige Zentimeter voneinander entfernt sein, damit die Datenübertragung per NFC sicher stattfinden kann.

Die Übertragungsgeschwindigkeit ist bei diesem Verfahren mit 424 KByte/s geringer als die von Bluetooth.

63. Offpage-Optimierung

Die Offpage-Optimierung ist neben der Onpage-Optimierung eine wichtige Säule der Suchmaschinen-Optimierung. Sie umfasst alle Maßnahmen, die der Webmaster abseits der eigenen Seite, also off page, trifft, um das Suchmaschinenranking zu optimieren. Hier geht es im Wesentlichen um die Backlinks, also diejenigen Links, die von anderen Websites mit thematischem Bezug auf den eigenen Webauftritt verlinken. Je mehr dieser Backlinks auf anderen Websites gesetzt werden, desto höher ist die Rankingposition in den Suchmaschinen.

Besonders viele Backlinks erzielt man durch gute Inhalte auf der Website, beispielsweise informative Blogbeiträge, auf die oft von anderen Websites verlinkt wird.

64. Ökosystem- digitales

Ein Ökosystem ist eigentlich ein Fachbegriff der ökologischen Wissenschaften. Ein Ökosystem besteht aus einer Lebensgemeinschaft von Organismen mehrerer Arten und ihrer Umwelt, die als Lebensraum dient und auch Biotop genannt wird. Es bezeichnet auch ein Beziehungsgefüge zwischen den einzelnen Lebewesen.

Auf den Bereich der Wirtschaft übertragen steht der Begriff für die Gesamtheit der handelnden Akteure (Käufer, Händler, Verkäufer, Produzenten, Konsumenten) innerhalb einer Branche.

65. Onpage- oder Onsite-Optimierung

Onpage-Optimierung (on page/on site = auf der Seite) dient dazu, die Auffindbarkeit von Webseiten in Suchmaschinen zu verbessern. Sie sollte als fortlaufender Prozess permanent im Auge behalten werden. Die Optimierung umfasst alle Maßnahmen, die auf der Seite direkt ergriffen werden können, um diese suchmaschinenfreundlicher zu gestalten. Onpage-Optimierung beinhaltet unter anderem folgende Umsetzungsschritte:

  • Ladegeschwindigkeit der Seite erhöhen
  • Einfache Architektur der Homepage mit geringer Klicktiefe zu den einzelnen Unter-Websites
  • Möglichst keine Weiterleitungen auf externe Inhalte
  • Nutzung von internen Links und Optimierung der Links
  • Erschaffen von logischen Zusammenhängen der Inhalte und Aussagen der Homepage
  • Texte sollten möglichst strukturiert sein

66. Onsite Marketing

Das Onsite Marketing umfasst alle Maßnahmen, die der Optimierung einer Webseite dienen, um zum einen besser in den Suchmaschinen gefunden zu werden und zum anderen die → Conversion Rate zu erhöhen. Solche Optimierungen betreffen in der Regel das Template beziehungsweise das Grundgerüst der Website und sind somit meist technischer Natur.

Wer für das Onsite Marketing zuständig ist, kümmert sich daher unter anderem um folgende Aufgaben:

  • Aufbau einer logischen → URL-Struktur
  • Technisch fehlerfreier Ablauf beispielsweise von Bestellprozessen
  • Zielgruppen-individualisierte dynamische (Werbe-)Elemente
  • Korrekte Darstellung auch auf mobilen Geräten

67. Open Source Software

Open Source Software bezeichnet Programme, deren Quelltext oder Quellcode ohne Lizenzgebühren für jedermann zugänglich ist, also von Dritten eingesehen und zu jedem Zweck geändert und kostenfrei genutzt werden kann. Es gibt zahlreiche Open-Source-Programme – von Firefox, einer Suchmaschine, bis hin zu Linux, einem Betriebssystem. Open Source Software ist entstanden als Gegenbewegung zu den kommerziell orientierten Software-Giganten wie z. B. Microsoft. Sie ist ein wichtiges Element des → Sharing-Gedankens.

68. Page View oder Page Impression

Page View ist eine Kennzahl, die im Online-Marketing zum Einsatz kommt. Sie beschreibt, wie oft ein User eine Seite mit einem bestimmten Webbrowser aufgerufen hat. Welche Aktionen er auf einer konkreten Seite ausführt, ist bei dieser Messgröße nicht entscheidend.

69. Persona

Die Erstellung einer sogenannten Persona ist ein Werkzeug des Marketings, um crossmediale Kundenreisen nachvollziehen zu können. Eine Persona ist ein fiktiver typischer Vertreter eines Zielgruppensegments. Beispiel für eine Persona: Anna Müller ist 35, hat zwei Kinder im Grundschulalter und arbeitet Teilzeit in einem mittelständischen Unternehmen.

Sie wird mit zur Zielgruppe passenden Persönlichkeitsmerkmalen „aufgeladen“. Man versucht dann mittels Tests herauszufinden, welche Ereignisse, Wünsche, Auslöser entscheidend für das Verhalten einer Persona sein können. So lässt sich ein Produkt oder eine Dienstleistung möglichst passgenau auf die Zielgruppe zuschneiden.

70. Phygital

Phygital setzt sich aus den Wörtern „physical“ und „digital“ zusammen und beschreibt die Verschmelzung der digitalen Online- mit der realen Offline-Welt. Im Zusammenhang mit dem Konzept der Industrie 4.0 und der damit einhergehenden vernetzten Zukunft werden reale und digitale Welten immer stärker zusammenwachsen. Daraus entstehen neue Chancen für die Produktion und den Handel von phygitalen Produkten und Services, die einen Nutzen in der realen wie auch in der digitalen Welt bieten.

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Dr. Peter Lender
Über
Dr. Peter Lender
Dr. Peter Lender ist geschäftsführender Gesellschafter der DIGUM GmbH, DIN-ISO-zertifizierter Nachhaltigkeitsmanager und Entwickler des DigitalisierungsAudits sowie von zahlreichen Plattformen und Ökosystemen. Als zertifizierter Sanierungsberater (IFUS-Institut) ist er u.a. Mitbegründer der Geschäftsmodell-Werkstatt, sowie der DigitalisierungsAkademie. Zuvor befasste er sich mit dem Aufbau und der Positionierung von Kunden-Service und User Experience im Rahmen der Transformation von Geschäftsmodellen. Er ist Autor von Fachbüchern und Herausgeber des T4Magazins. In Konstanz hat er hat Volkswirtschaft und in Kiel Agrarökonomie studiert und anschließend als Doktor der Agrarwissenschaften promoviert. Er ist außerdem Diplom Bankbetriebswirt (ADG).
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