Management von chaotischen Möglichkeiten durch Agilität und Design Thinking Workshops

Management von chaotischen Möglichkeiten durch Agilität und Design Thinking Workshops

 
08. Oktober 2018

Mittels agiler Unternehmens-Kultur und Design Thinking Workshops lassen sich auf Basis von relativ niedrigem thematischem Verständnis und Unvorhersehbarkeit neue nutzenstiftende Produkte und Dienstleistungen in Teams systematisch entwickeln.

Die Schlagworte AGILITÄT und DESIGN THINKING gelten bei Manager aktuell als DIE Maßnahmen, um den notwendigen Veränderungsprozess im Unternehmen zu managen. Es sind Management-Werkzeuge und bedingen ein entsprechendes Mind-Set im Management, um erfolgreich den unaufhaltsamen Veränderungsprozess der Umwelt und der Märkte mit dem notwendigen Veränderungsprozess innerhalb von Unternehmen zu synchronisieren. Neben dem bekannten Management der Produktionsfaktoren Arbeit, Boden, Kapital, muss zunehmend der Produktionsfaktor „KREATIVITÄT“ in Unternehmen systematisch gemanagt und zur Marktreife gebracht werden.

Managementkybernetik: die Dynamik und Unvorhersehbarkeit komplexer Systeme

Unternehmen und ihre jeweiligen Märkte verhalten sich wie kybernetische Systeme; langfristig sind diese Systeme nur stabil, wenn die Veränderungsgeschwindigkeiten innerhalb des Unternehmens und der korrespondierenden Umwelt identisch sind. Die Erkenntnis, dass aktuelles Management nicht mehr auf linear-kausalen Zusammenhängen basieren kann, entwickelte sich zeitgleich zur fortschreitenden erfolgreichen Umsetzung von digitalen Geschäftsmodellen. Die systematische und nutzenstiftende Anwendung von digitalen Nutzungsfaktoren (wie z.B. Input, automatisch durch Sensoren; Output bzw. Kommunikation durch Bilder, Ton, augmented Reality oder Holografie; Intelligente, selbststeuernde Maschinen / Robotik; Datenexistenz und Überall-Jederzeit-Verfügbarkeit usw. ) erschaffen in direkter Verkettung und indirekter Vernetzung eine Vielzahl von alternativen Nutzenstiftungen, die eine AGILITÄT von Unternehmungen voraussetzen.

Agilität

Agilität entsteht im Kern durch ein Führungsverständnis des Managements und einer Kommunikation mit Mitarbeiter/innen auf respektvoller Augenhöhe. Das Kommittent, das GLEICHE zu wollen und sich darauf zu fokussieren, steht als Grundvoraussetzung einer Zusammenarbeit im Mittelpunkt. Die Sprache und die Texte im Unternehmen sind klar. Komplexe Sachverhalte werden verständlich erläutert und gemanagt (was ein Zeichen von Intelligenz darstellt). Jegliches Feedback erfolgt zeitnah und wertschätzend und es herrscht eine Offenheit bzgl. Entscheidungen und Vorgehensweisen, die ein Mitdenken und Mitarbeiten von allen Mitarbeiter/innen ermöglicht. Aus diesen Grundeinstellungen entstehen Mut und Vertrauen auch neue und unbekannte Aufgaben mit einem höheren komplexitätsgrad gemeinsam systematisch zu bearbeiten.

Das besondere Kennzeichen agiler Organisationen ist deren starke organisatorische Vernetzung.

Das besondere Kennzeichen agiler Organisationen ist deren starke organisatorische Vernetzung.

Systemische Vorgehens- und Verhaltensweisen

Auf Basis eines agilen Unternehmensverständnisses lassen sich aus der Bewertung von Vorhersehbarkeit im Verhältnis zur Vielfältigkeit der Handlungsoptionen folgende Grundmuster von Verhaltensweisen zur Beherrschung der Aufgabe und des Umfeldes ableiten:

Handlungsoptionen beim Umgang mit Komplexität

Handlungsoptionen beim Umgang mit Komplexität nach Vorhersehbarkeit und Vielfältigkeit.

Design Thinking wird zumeist im oberen roten Quadranten eingesetzt, um die Vorgehensweise „Versuch und Irrtum“ zu beschleunigen und zu systematisieren.

Menschliche Eigenschaften“ transformiert einsetzen:

Um diese Aufgabe mit einem hohem Komplexitätsgrad systematisch zu bewältigen, werden Design-Thinking Workshops verwendet. Dabei sollen die nachfolgend genannten 5 menschlichen Eigenschaften unter den Rahmenbedingungen des beschriebenen Unverständnisses und der Unvorhersehbarkeit minimiert und das Ergebnis beschleunigt und konkretisiert werden:

  1. „Vor-sich-her-Schieberei“
  2. Gespieltes Kommittment; keine Fokussierung auf die Aufgabe
  3. Mangelnde Identifizierung mit dem Projektverlauf und der Projektorganisation
  4. Mangelnde Überzeugung am Projekterfolg
  5. Schwierigkeiten beim gleichzeitigen langfristigen Planen und den daraus abgeleiteten Maßnahmen zur Umsetzung

Design-Thinking- Workshops

Als Design Thinking wird ein strukturiert, iterativer und strukturierter Prozess zur Entwicklung und Umsetzung kreativer Ideen bezeichnet. Diese Vorgehensweise wird zumeist zur Beschleunigung der Agilität von bestehenden Unternehmen verwendet. Agilität ist die Fähigkeit einer Organisationseinheit aktiv, flexibel und anpassungsfähig in Zeiten des Wandels zu agieren. Bzgl. der Werkzeuge ist zwischen SCRUM, Design Thinking, KANBAN zu unterscheiden. Der iterative Prozess des Design Thinkings setzt sich zumeist aus sechs Schritten zusammen:

  1. Verstehen: Im ersten Schritt geht es um das Verständnis des Problems, was in der Wahl einer geeigneten Fragestellung mündet, welche die Bedürfnisse und Herausforderungen des Projekts definiert. Erarbeitung des WARUM.
  2. Beobachtenund intensive Recherche, um wichtige Einsichten und Erkenntnisse zu gewinnen und die Rahmenbedingungen der vorhandenen Lösungsangebote und des WARUM es eine neue Lösung benötigt, zu definieren.
  3. Verschiedene Sichtweisen auf das WARUM: Die gemachten Beobachtungen werden dann auf einen einzelnen, prototypischen Nutzer heruntergebrochen, dessen Bedürfnisse in einer klar definierten Brainstorming-Frage konzentriert werden.
  4. Ideenfindung: Dieser Schritt ist eines der Kernelemente des Design Thinkings und besteht vor allem aus dem Brainstorming, welches der Entwicklung und Visualisierung unterschiedlicher Konzepte dient.
  5. Prototyping: Zum Testen und Veranschaulichen der Ideen werden erste, aufwandsarme Prototypen entwickelt und an der Zielgruppe getestet.
  6. Verfeinerungund ggfs. nochmal ein neuer Prozess: Auf Basis der durch Prototypen gewonnenen Einsichten wird das Konzept weiter verbessert und solange verfeinert, bis ein optimales, nutzerorientiertes Produkt oder Dienstleistung entstanden ist.
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Dr. Peter Lender
Über
Dr. Peter Lender
Dr. Peter Lender ist geschäftsführender Gesellschafter der DIGUM GmbH, DIN-ISO-zertifizierter Nachhaltigkeitsmanager und Entwickler des DigitalisierungsAudits sowie von zahlreichen Plattformen und Ökosystemen. Als zertifizierter Sanierungsberater (IFUS-Institut) ist er u.a. Mitbegründer der Geschäftsmodell-Werkstatt, sowie der DigitalisierungsAkademie. Zuvor befasste er sich mit dem Aufbau und der Positionierung von Kunden-Service und User Experience im Rahmen der Transformation von Geschäftsmodellen. Er ist Autor von Fachbüchern und Herausgeber des T4Magazins. In Konstanz hat er hat Volkswirtschaft und in Kiel Agrarökonomie studiert und anschließend als Doktor der Agrarwissenschaften promoviert. Er ist außerdem Diplom Bankbetriebswirt (ADG).
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