Meta-Faktoren zeichnen erfolgreiche digitale Geschäftsmodelle aus. Extrahiert man diese mit dem Verständnis der Nutzungspotentiale und setzt sie in direkter Verkettung und indirekter Vernetzung zusammen, lassen sich daraus neue Geschäftsmodelle entwickeln.
Ein kritischer Blick auf die in den letzten Jahren erfolgreichen digitalen Geschäftsmodelle, lässt erkennen, dass es wiederkehrende Meta-Faktoren sind, die ein erfolgreiches Geschäftsmodell auszeichnen. Extrahiert man diese Meta-Faktoren mit dem Verständnis der Nutzungspotentiale und setzt diese in unterschiedler direkter Verkettung und indirekter Vernetzung zusammen, lassen sich daraus neue potentielle Geschäftsmodelle als Neugründungen oder als Evolutionen bestehender Geschäftsmodelle entwickeln. Doch Achtung, die sich ergebende Vielfältigkeit führt schnell zu einem Umgang mit Chaos.
Vor 100 Jahren war es der Ausbau der Elektrifizierung und dem damit verbundene Meta-Faktor der Trennung vom Ort der Krafterzeugung von dem Ort der Kraftverwendung. Weitere Meta-Faktoren der Elektrifizierung waren die Unendlichkeit der Verfügbarkeit ohne Abfall und ohne direkte Kraft- und Begleitstoffe (sofern man damals ans Elektrizitätsnetz angeschlossen war) und der individuell einfachen Steuerbarkeit und Regulierbarkeit der Kraft. Aus diesen Meta-Faktoren wurden dann nutzenstiftende Werkzeuge und Geräte entwickelt, die die Geschäftsmodelle von Großunternehmen (Siemens, AEG etc.) begründet haben.
Wie lassen sich diese Wirkungsweisen und Kenntnis der Meta-Faktoren der Elektrifizierung auf die Möglichkeiten der Digitalisierung übertragen? Zunächst basiert die Digitalisierung auf den Meta-Faktoren der Elektrifizierung. Zusätzlich können bei der Digitalisierung als Meta-Faktoren, die Aufhebung von Zeit und Raum (Globalisierung), die Beschleunigung der Entwicklungszyklen, die massenweise Individualisierbarkeit, die jederzeitige und „Überallverfügbarkeit“ von Daten und die Delegation von schwerer, schmutziger und gefährlicher Arbeit an Maschinen erkannt werden.
In einem nächsten Schritt lassen sich die 10 aktuell wesentliche Umsetzungsfaktoren der Digitalisierung und deren Nutzungspotentiale extrahieren.
Diese Faktoren sind jeweils einzeln und in unterschiedlicher direkter Verkettung und indirekter Vernetzung in Bezug auf neue oder erweiterte Geschäftsmodelle qualitativ zu bewerten.
Rechnerich ergeben sich daraus 10 + 910 Modellkombinationen, die einzeln qualitativ auf Realisierbarkeit, Sinn- und Nutzenstiftung und Marktakzeptanz zu überprüfen sind, was diese Aufgabe als komplex kennzeichnet.
Die Parameter Verständnis und Vorhersehbarkeit eigenen sich als Bestimmungsmaß für Komplexität.
Um diese Aufgabe zu bewältigen sind sowohl der Sachverstand der Vorhersehbarkeit der zukünftigen Nachfragen von zukünftigen Kundengruppen und das Verständnis von nutzenstiftenden Produkt- und Dienstleistungsbündeln zu fokussieren. Dieses gelingt selten in einer Person. Die Ausnahmen eines Geistesblitzes, der als neues Massenprodukt taugt, sind aufgrund der Seltenheit als „lucky Punch“ zu bewerten und taugen nicht für systematisches Innovationsmanagement. Diese Bewertungen oder auch das daraus abgeleitete Innovationsmanagement sind nicht erst mit der digitalen Transformation eine Herausforderung für Unternehmungen. Aus der historischen Rückbetrachtung der Elektrifizierung ist erkennbar, dass Bewertungen von Innovationen im Hinblick auf das technische Potential, sowie die damit verbundenen Marktmöglichkeiten, die entscheidenden Erfolgsfaktoren darstellen.
Um diese Aufgabe mit einem hohem Komplexitätsgrad systematisch zu bewältigen, werden Design-Thinking Workshops verwendet. Dabei sollen die nachfolgend genannten 5 menschlichen Eigenschaften unter den Rahmenbedingungen des beschriebenen Unverständnisses und der Unvorhersehbarkeit minimiert und das Ergebnis beschleunigt und konkretisiert:
Die Vorgehensweise im Rahmen eines Design Thinking Workshops werden demnächst in einem Artikel beschrieben.